Ziel jedes Menschen sollte es sein, sein verbleibendes Leben mit Gesundheit und Aktivität zu füllen. Aus diesem Grund ist es wichtig, frühzeitig und zu jedem Zeitpunkt Faktoren zu kennen, die unsere Gesundheit beeinflussen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören statistisch zu den häufigsten Ursachen eines vorzeitigen Todes oder starker Einschränkungen der Lebensqualität. Deshalb richtet sich die Betrachtung der vorliegenden Übersicht auf die Ursachen, Anzeichen und Hintergründe der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gleichwohl sind die meisten Einflüsse auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen gleichzeitig auch maßgeblich an der Ausprägung vieler anderer zivilisatorischer Erkrankungen beteiligt. Eine Beeinflussung der hier aufgeführten Faktoren wird sich also immer positiv auf die gesamte gesundheitliche Situation und Perspektive auswirken!
Diese Risikobetrachtung wird Ihnen nicht sagen können, ob und wann Sie beispielsweise einen Schlaganfall oder Herzinfarkt bekommen werden, oder mit welcher Wahrscheinlichkeit dies geschieht. Sie schärft vielmehr Ihr Bewusstsein dafür, dass Ihre Gesundheit nicht dem Schicksal überlassen ist, sondern sehr wohl vom Lebensstil und zahlreichen anderen bekannten (und oft beeinflussbaren) Faktoren abhängt.
In der Praxis des Gesundheitswesens werden derzeit nur kleine Teilbereiche der Risikobetrachtung abgedeckt. Ziel ist es, die vielfältigen Themenbereiche und Fachdisziplinen hier in ihrer Gesamtheit zusammenzufassen. Sie werden einige Themen finden, die trotz ihrer großen Bedeutung bisher noch kein Arzt mit Ihnen besprochen hat. Deshalb richtet sich diese Übersicht nicht nur an gesundheitsbewusste Menschen, sondern gleichzeitig auch an Ärzte, Heilpraktiker, Betriebsmediziner und andere Gesundheitsdienstleister: Sie können dieses Werkzeug im Rahmen von Präventionsangeboten mit ihren Patienten und Kunden einsetzen.
Sehen Sie die folgenden Informationen als Chance, Verantwortung für Ihr eigenes verbleibendes Leben übernehmen und Ihr Risiko für viele gesundheitlichen Schäden deutlich reduzieren zu können. Niemand zwingt sie dazu oder will sie zu einer Umstellung Ihres Lebensstils überreden. Menschen ändern oft den eingeschlagenen Weg erst, wenn schwerwiegende Ereignisse - wie Herzinfarkt oder Schlaganfall - ihr Leben nachhaltig belasten. Aber selbst dann ist es oft noch nicht zu spät, auf Basis dieser Risikoübersicht Änderungen herbeizuführen. Ihre Chance auf dauerhafte Gesundheit ist jedoch umso größer, je früher sie etwas dafür tun!
Die meisten Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehen auf eine Schädigung der Arterien zurück, der Arteriosklerose. Diese entwickelt sich als fortlaufender und meist unerkannter Prozess über das ganze Leben hinweg. Symptome treten, wenn überhaupt, erst sehr spät auf und dann kann das erste Symptom bereits das letzte sein. Je mehr Risikofaktoren Sie haben, umso schneller schreitet die Schädigung voran und umso stärker ist sie ausgeprägt. Zahlreiche Untersuchungsmethoden geben Aufschluss über den bereits vorliegenden Schädigungsgrad durch Arteriosklerose und werden in dieser Risikoübersicht berücksichtigt.
Im Folgenden finden Sie eine vollständige Liste der derzeit bekannten Risiko-Faktoren und -Indikatoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Fragen dazu helfen Ihnen bei der Auswahl der auf Sie zutreffenden Themen und zeigen Ihre persönlichen Schwachstellen. Wiederholen Sie die Analyse regelmäßig, mindestens alle zwei Jahre.
Die Auswertung am Ende bietet eine Zusammenfassung. Nutzen Sie diese, um mit einem Experten Ihres Vertrauens gezielt Maßnahmen zu planen, die Ihre Gesundheit erhalten oder wiederherstellen können.
Bleiben Sie glücklich ... und gesund!Christian Rosenzweig
Grundsätzliche gilt: je aktiver ein Mensch ist, umso günstiger ist der Einfluss auf sein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bewegung und Sport haben dabei verschiedene positive Wirkungen. Hier einige Beispiele:
Insgesamt ist Bewegung also für den Gesamtorganismus von zentraler Bedeutung. Wenn Sie einen Mangel an Bewegung haben, haben sie ein großes Risiko für viele Zivilisationskrankheiten, ganz besonders aber für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Bewegung lässt sich leicht in den Alltag integrieren: Nehmen Sie öfter die Treppe statt des Aufzugs, legen Sie kurze Strecken zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurück, statt mit dem Auto, und planen Sie regelmäßige Aktivitäten wie Wandern, Schwimmen oder den Besuch in einem Fitness-Studio. Sie können Sport alleine oder in Gemeinschaft treiben, Sportvereine und Selbsthilfegruppen haben kostengünstige Angebote auch in Ihrer Nähe und fördern gleichzeitig soziale Kontakte. Nur eines werden Sie nicht finden: Glaubhafte Argumente für Bewegungsfaulheit!
Sport und Bewegung sind der Motor unserer Gesundheit - Geben Sie Gas!
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Unsere Ernährung spielt neben der Bewegung die Hauptrolle bei der Entstehung von zivilisatorischen Krankheiten, insbesondere der Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Ernährung sollte
sein.
Viele dieser Forderungen erfüllt die sogenannte mediterrane Kost ("Mittelmeerküche") am ehesten, weshalb sie oft als Maßstab für unsere Ernährungsgewohnheiten genannt wird.
Mehr als drei Mahlzeiten pro Tag oder zu viele kurzkettige Kohlenhydrate (hoher Glykämischer Index) bringen den Insulinstoffwechsel aus der Bahn. Ein erhöhter Insulinspiegel kann dann gravierende negative Auswirkungen auf den Organismus haben.
Mit der Nahrung aufgenommene Fette sind Energielieferanten mit schlechtem Ruf. Es kommt allerdings auf die richtigen Fette an. Fette sorgen dafür, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, werden langsam verstoffwechselt und verlangsamen die Abgabe von Kohlenhydraten an das Blut. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass z. B. ein mäßiger bis hoher Verzehr von Nüssen keinen Einfluss auf das Körpergewicht hat. Eine nussreiche Ernährung kann jedoch das Risiko für Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie den Cholesterinspiegel senken. Sogar die Entstehung einiger Krebsarten kann durch den Verzehr von Nüssen reduziert werden.
Erfahrungsgemäß ist eine eigenständige Ernährungsoptimierung sehr schwer, da lebenslange Gewohnheitsmuster und Geschmacksvorlieben geändert werden müssen, oft entgegen den einflussreichen Bemühungen der Nahrungsmittelindustrie. Nehmen Sie gerade hierfür die Hilfe erfahrener und seriöser Dienstleister in Anspruch, wenn Sie nicht ausreichend Eigeninitiative aufbringen können. Auch Volkshochschulen bieten mitunter regional Kurse, Vorträge oder Schulungen an.
Übrigens ist es ein Märchen, dass gesunde Ernährung mit Verzicht, Hunger, Überwindung oder Askese verbunden ist. Unser Geschmack wird durch unsere Ernährung geprägt und kann durchaus auch bewusst verändert werden. Wenn Sie Ihren Geschmack und Ihre Vorlieben umgestellt haben, werden Sie mindestens die gleiche Lebensqualität haben, wie jetzt auch. Außerdem sind selbst ungesunde Lebensmittel in Maßen kein Problem für Ihren Körper. Achten Sie vielmehr darauf, langfristige Belastungen, beispielsweise durch
zu reduzieren und stattdessen Ihren Konsum von Salat und Gemüse deutlich zu steigern. Es wird Sie motivieren, dabei positive Erfahrungen zu machen. Viele Menschen berichten, dass sie dadurch weniger anfällig für Bagatell-Erkrankungen oder allergische Reaktionen sind, dass sich ihr Körpergewicht automatisch reduziert, dass Müdigkeit verschwindet und Lebensenergie sowie Wohlbefinden steigen.
Behalten Sie ernährungswissenschaftliche Erkenntnisse stets im Blick, sie ändern sich fortlaufend! Oft halten sich Vorgaben und Handlungsanweisungen aber lange und hartnäckig, bevor sie aus der Praxis verschwinden. Teilweise erhalten Sie deshalb auch aus unterschiedlichen Quellen Informationen, die sich gegenseitig widersprechen.
Gesunde Ernährung bietet auch ausreichend Genuss - probieren Sie es ohne Vorurteile aus!
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Falsche Ernährung und mangelnde Bewegung erhöhen das Körpergewicht durch die Bildung von Fettreserven im Körper. Das zusätzliche Gewicht, der gestörte Fetthaushalt und diverse andere Probleme erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen enorm.
Das Körpergewicht alleine eignet sich als Risiko-Indikator eher weniger, da es zum Beispiel auch von der Körpergröße oder der Muskel- bzw. Wassermasse abhängig ist. Um den Aspekt des zusätzlichen Fetts und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse optimal zu berücksichtigen, gibt es mittlerweile eine Reihe von Messparametern, die eine sinnvolle Risikoeinschätzung ermöglichen. Die meisten dieser Parameter können Sie mit einer Körperwaage und einem Maßband ganz leicht selbst ermitteln.
Grundsätzlich hat sich das Bauchfett als besonders relevant bei der Beurteilung des Risikos erwiesen.
Bei der Entstehung von übermäßigem Körperfettanteil spielen im Grunde nur zwei Faktoren die wichtige Rolle:
Körperfett bildet sich, wenn ein Ungleichgewicht in Zufuhr und Verbrauch besteht. Wenn Sie sich ernsthaft um die Beseitigung der Risikofaktoren "Falsche Ernährung" und "Bewegungsmangel" kümmern, haben Sie den Punkt Körpergewicht und Körpermaße schon automatisch im Griff, ganz ohne Diät-Stress. Umgekehrt helfen Ihnen die in den Fragen genannten Körperdaten, ein Fehlverhalten zu erkennen und in seiner Auswirkung abzuschätzen bzw. auch den Erfolg Ihrer Maßnahmen täglich im Verlauf zu beurteilen. Schöpfen Sie dadurch Motivation, den eingeschlagenen Weg weiter zu verfolgen.
Schönheitsideale verändern sich - Gesundheitsziele nicht!
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Rauchen beschleunigt den Alterungsprozess und schädigt massiv die Arterien. Bezüglich des Herz-Kreislauf-Risikos gibt es dabei kaum Unterschiede zwischen Zigaretten, Zigarren, Zigarillos oder Tabakpfeife.
Bereits wenige Zigaretten pro Tag bzw. geringe Tabakmengen sind schädlich. Das Risiko steigt mit der Zahl der konsumierten Zigaretten an.
Im Sinne des Herz-Kreislauf-Risikos sollten Sie dringend kompletten Rauchverzicht anstreben. Falls dies nicht möglich ist, reduzieren Sie zumindest die Menge. Nutzen Sie dazu die zahlreichen Hilfsangebote zum Rauchverzicht. Gerade die modernen Kommunikationsmedien unterstützen Sie dabei, meist sogar kostenlos.
Sie haben sicher Gründe dafür, zu rauchen. Vielleicht bauen Sie so Stress ab, vielleicht erleben Sie dadurch Genuss und Wohlbefinden. Stellen Sie Ihre persönlichen Gründe fürs Rauchen den gesundheitlichen Risiken und anderen Faktoren (wie Kosten oder Belastung Ihres Umfeldes) gegenüber und ziehen Sie eine persönliche Konsequenz daraus.
Rauchen kostet - im schlimmsten Fall Ihr Leben!
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Die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) kann bei unzureichender Therapie eine bedrohliche Erkrankungen sein, die oft ausschließlich auf fehlerhaftes Verhalten zurückzuführen ist (Typ 2-Diabetes). Falsche Ernährung, Übergewicht und Bewegungsmangel führen zum sogenannten metabolischen Syndrom, das mit einem sehr stark erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist.
Viele Diabetiker beobachten, dass sich ihr Insulinbedarf deutlich reduziert, ihr Blutzucker und Blutdruck normalisieren und ihr Körpergewicht sinkt, wenn sie sich an die Regeln der gesunden Ernährung halten und sich ausreichend bewegen. Allein diese enorme Verbesserung der Lebensqualität sollte die Mühe wert sein. Sie werden aber auch durch ein deutlich reduziertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen belohnt.
Lokale Selbsthilfegruppen für Diabetiker unterstützen Sie bei der Umsetzung der Maßnahmen und geben Ihnen notwendige Informationen.
Auf dem Boden geschädigter Arterien bei Diabetes entwickeln sich auch eine ganze Reihe weiterer Risiken, zum Beispiel für:
Nehmen Sie deshalb Diabetes sehr ernst und halten Sie sich an moderne Therapie-Anweisungen, die Ihnen trotz Einschränkungen ein sehr großes Maß an Lebensqualität bieten.
Diabetes ist eine Zivilisationskrankheit!
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Bluthochdruck belastet den gesamten Organismus und führt langfristig zu einer Schädigung vieler Organe. Er ist damit ebenfalls einer der Haupt-Auslöser von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, oft aber auch deren Folge. Somit spielt er eine zentrale Rolle bei der Beurteilung eines bestehenden Risikos.
Die Ursachen sind vielfältig und müssen ärztlich abgeklärt werden. In den meisten Fällen spielen Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress oder falsche Ernährung eine große Rolle. Manchmal kann eine Ursache nicht gefunden werden.
Probieren Sie vor medikamentösen Therapien oder begleitend dazu nach Rücksprache mit dem Arzt unbedingt sportliche Betätigung, Gewichtsreduktion, Ernährungsumstellung und Entspannungstechniken aus.
Beachten Sie auch, dass in der Medizin gerade ein Umdenken stattfindet: Nicht nur der Oberarm-Blutdruck ist wichtig, sondern auch die Beurteilung des zentralen Blutdrucks, der unmittelbar in der herznahen Aorta herrscht. Moderne Messgeräte erlauben die Bestimmung dieses Drucks über herkömmliche Blutdruckmanschetten. Sprechen Sie Ihren Arzt darauf an.
Bluthochdruck wird übrigens nicht durch Einzelmessungen an einem Arm diagnostiziert. Voraussetzung ist immer die regelmäßige Messung an beiden Armen (zum Ausschluss einer Seitendifferenz) und die Durchführung von Langzeitmessungen (24-Stunden-Blutdruck).
Wenn Sie ein Messgerät für Eigenmessungen anschaffen möchten, orientieren Sie sich an den Vorschlägen der Deutschen Hochdruck-Liga, die im Internet eine Liste geprüfter Geräte zeigt.
Schicksal Bluthochdruck? - Versuchen Sie es mit Sport und Ernährungsumstellung!
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Steigendes Lebensalter erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie können dieses Charakteristikum nicht beeinflussen, aber bei der Risikobetrachtung einschließen.
Führen Sie sich vor Augen, dass es einen natürlichen Tod im Sinne des plötzlichen "Stillstandes des Körpers" nicht gibt. Bei den Todesarten gibt es zwar die Definition des "natürlichen Todes", aber letztlich geht dieser auch in den statistisch meisten Fällen unmittelbar auf eine Beeinträchtigung der Herz-Kreislauf-Funktion zurück (siehe Statistik der Todesursachen). Insofern sind Schlaganfall, Herzinfarkt oder Herzinsuffizienz auch Formen des natürlichen Todes.
Bei der gesamten Risikobetrachtung geht es also in erster Linie darum, herauszufinden, ob Sie durch zahlreiche Faktoren zusätzlich zum Lebensalter gefährdet sind, früher als statistisch üblich an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu versterben.
Mit zusätzlichen Lebensjahren steigt die Zeitspanne, in der Sie Risikofaktoren ausgesetzt sind. Fünf Lebensjahre bei einem Raucher erhöhen demnach das Herz-Kreislauf-Risiko deutlich mehr, als fünf Lebensjahre bei einem Nichtraucher.
Wenn das Lebensalter Ihr einziger Risikofaktor ist, haben Sie alles richtig gemacht!
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Wenn Sie sich mit der Frage beschäftigen, wie das Herz-Kreislauf-Risiko zwischen den Geschlechtern verteilt ist, werden Sie unterschiedliche Antworten erhalten.
In offiziellen Risiko-Scalen (z.B. HeartScore Germany), die das Alter und Geschlecht berücksichtigen, erscheint das Risiko für Frauen in allen Altersgruppen niedriger als das der Männer. Dieses Muster ist allerdings irreführend, da insgesamt mehr Frauen als Männer an Herz-Kreislauferkrankungen versterben. Die Erklärung liegt darin, dass das Risiko für Frauen im Vergleich zu Männern um 10 Jahre nach hinten verschoben ist, die Risikotabelle aber bei 65 Jahren aufhört, bevor die Mehrheit der Frauen eine Herz-Kreislauf-Erkrankung entwickelt.
Viele Veröffentlichungen enthalten als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen noch das männliche Geschlecht.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass bei Menschen unter 65 Jahren das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Männern größer ist, als bei Frauen. Bei den über 65-Jährigen ist es dagegen umgekehrt.
In Absolutzahlen ausgedrückt versterben mehr Frauen, als Männer an Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Frauen und Männer haben ein unterschiedliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
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Psychischer Stress führt zu einem Missverhältnis in der Regulation unseres Nervensystems und ruft langfristig verschiedene körperliche Symptome hervor. Komplexe Zusammenhänge führen schließlich auch zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Die rechtzeitige Erkennung von Stress ist deshalb wichtig und oft mit einfachen objektiven Untersuchungsmethoden (Herzratenvariabilität) oder subjektiver Selbsteinschätzung (Fragebögen) durchzuführen.
Moderne Formen von Stressauslösern, beispielweise die steigenden Anforderungen der Arbeitswelt oder die Angst vor Arbeitsplatzverlust, Zukunftsängste, familiäre Belastungen und emotionale Krisen oder Leistungsdruck führen zu einer Zunahme der Symptome. Krankheitsbilder wie Burnout, Depressionen oder Angsterkrankungen können die Folge von chronischem Stress sein.
Angebote zur Stress-Bewältigung finden Sie ausreichend, vom Yoga-Kurs bei der Volkshochschule über unterschiedliche Massage-Formen bis zur individuellen psychotherapeutischen Unterstützung. Vielleicht helfen Ihnen auch Spaziergänge in der freien Natur, besonders im Wald, oder regelmäßige Rückzugsmöglichkeiten mit Musik? Die Möglichkeiten und die Wirkungen auf Sie persönlich sind so verschieden, dass Sie sich die Zeit nehmen sollten, das für Sie passende zu finden. Manchmal sind alltägliche Belastungen aber auch so groß, dass ein entsprechendes Ausgleichsprogramm gar nicht mehr helfen kann. Dann sollten Sie sich intensiv darum bemühen, diese Belastungen zu reduzieren.
Stress in Beruf oder Familie - Herz und Gefäße leiden mit!
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Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Depressivität hochgradig mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenhängt. Vermutlich begünstigen sie sich gegenseitig in beide Richtungen.
Depressivität geht einher mit Verhaltensänderungen, die zu einem ungesunden Lebensstil beitragen können, z.B. Bewegungsmangel oder Rauchen. Zusätzlich hat eine Depression auch direkte krankheitsfördernde Effekte hinsichtlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen über drei Mechanismen:
Über die beiden letztgenannten Mechanismen wird auch Angst, vor allem als Auslöser von Herz-Rhythmus-Störungen, wirksam.
Ähnlich wie Depression, wirkt sich auch lange anhaltende Trauer negativ auf unseren Körper aus und führt ebenfalls zu psychosomatischen Schädigungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
In den letzten Jahren wurde das Tabu zum Thema Depression gebrochen. Viele psychotherapeutische Angebote richten sich ganz offen an Menschen mit Burnout, depressiven Verstimmungen oder Depressionen. Nutzen Sie diese Angebote unbedingt, wenn Sie betroffen sind. Nicht nur wegen drohender Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Depressivität und Herz - Wechselseitige Beeinflussung!
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Beobachtungen und Studien haben gezeigt, dass Menschen mit einem intakten sozialen Netzwerk und festen Bezugspersonen weitaus seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden. Isolation und Einsamkeit, wie sie vor allem im Alter in unserer Gesellschaft oft verbreitet sind, erhöhen dagegen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Sorgen Sie also, nicht nur zur Verhütung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, frühzeitig in Ihrem Leben für einen ausreichend großen Freundeskreis, für feste soziale Netzwerke und enge Bezugspersonen.
Sportvereine bieten ein breites Spektrum für jede Alters-Klasse und für verschiedene persönliche Vorlieben. Sie helfen damit, Bewegungsmangel zu begegnen und gleichzeitig führen sie zu ausreichend sozialen Kontakten. Eine ideale Kombination im Sinne der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Auch fehlende Bezugspersonen wirken sich negativ auf Herz und Gefäße aus!
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Während früher das typische Bild des gestressten Managers mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte verbunden wurde, weiß man heute, dass Feindseligkeit weitaus mehr zur Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen beiträgt.
Feindseligkeit gilt als psychologisches Konstrukt aus Ärger, Zynismus und Misstrauen. Feindseligkeit geht oft mit einem Lebensstil wie Rauchen, ungesunder Ernährung, Übergewicht und Alkoholismus einher. Feindseligkeit ist auch mit anderen psychosozialen Herz-Kreislauf-Risiken vergesellschaftet, wie soziale Isolation. Feindselige Personen reagieren im Gegensatz zu anderen Menschen ausgeprägter mit Herzfrequenzsteigerung, Blutdruckerhöhung und gesteigerter Blutgerinnung.
Wenn Sie sich selbst für feindselig und zynisch halten, kann psychotherapeutische Unterstützung Anreize bieten, auf negative Persönlichkeitsmerkmale Einfluss zu nehmen. Ein zufriedeneres und glücklicheres Leben für Sie und Ihr Umfeld kann damit in Aussicht stehen und gleichzeitig ein vermindertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Da es sich um Persönlichkeitsmerkmale handelt, die sich über sehr lange Zeiträume entwickelt haben, wird auch die Beeinflussung dieser Attribute viel Zeit in Anspruch nehmen. Der erste und wichtigste Schritt ist geschafft, wenn Ihnen diese Thematik überhaupt bewusst ist.
Misstrauisch und oft verärgert? Behalten Sie Ihre Gesundheit im Auge!
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Zahlreiche Studien zeigen, dass Männer und Frauen mit niedrigem sozioökonomischem Status eine erhöhte Sterblichkeit, auch durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, haben.
Sozioökonomischem Status wird definiert über
Wenn Sie sich selbst in niedrigem sozialem und wirtschaftlichem Status sehen, versuchen Sie alle Risikofaktoren sorgfältig zu beeinflussen, gerade das Rauchen, falsche Ernährung und Bewegungsmangel. Das kostet Sie kein Geld, Sie werden dabei sogar noch sparen.
Geld macht glücklich - Kein Geld macht krank!
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Typ D-Persönlichkeit ist eine Umschreibung verschiedener psychosozialer Aspekte:
Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass dieser Persönlichkeitstyp mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergeht.
Menschen mit dieser Persönlichkeitsdisposition haben die Neigung, verstärkt auf psychische Belastungen zu reagieren.
Ob allerdings dieser Persönlichkeitstyp alleine als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen genügt, ist noch nicht abschließend geklärt. Fest steht dagegen, dass er zumindest zusammen mit anderen Risikofaktoren das Gesamtrisiko deutlich erhöht.
Besorgt, angespannt, gehemmt - Kein Gutes Klima für Herz und Gefäße!
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Angst ist eng mit Depressivität und der Typ-D-Persönlichkeit gekoppelt. Trotzdem stellt sie einen eigenständigen Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen dar.
Eine besondere Form ist die Angst vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Ein überstandener Herzinfarkt oder Schlaganfall kann selbst erhebliche Ängste auslösen, die sich dann prognostisch ungünstig auf das Risiko für erneute Ereignisse auswirken.
Wenn Sie von Ängsten betroffen sind, nutzen Sie psychotherapeutische Angebote zur Abhilfe.
Angst schlägt aufs Herz - erst Recht die Angst vor Herz-Erkrankungen!
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Beim Alkohol, wie bei vielen anderen Stoffen auch, zählt die Dosis. Während geringe Mengen sogar als förderlich für das Herz-Kreislauf-System angesehen werden (insbesondere durch bestimmte Inhaltsstoffe, wie sie im Rotwein enthalten sind), schädigen größere Mengen eher und werden mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Der Alkoholkonsum sollte bei einer vollständigen Risikoabschätzung deshalb nicht fehlen.
Alkohol - in kleinen Mengen ein Schutz, in großen ein Auslöser für Herz-Kreislauf-Erkrankungen!
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Sport ist ohne Zweifel gesund und ein sehr wichtiger Lebensstilfaktor. Doch auch hier kann die gesunde Dosis überschritten werden. Extremer Hochleistungssport, wie mehrfache Marathonläufe pro Jahr, können sich nachteilig auf das arterielle Gefäßsystem auswirken. Bei Marathonläufern oder Bergsteigern finden sich deshalb beispielsweise vermehrt Extremformen fortgeschrittener Arteriosklerose.
Sehen Sie dies auf keinen Fall als Vorwand, Sport zu meiden. Betroffen sind von dieser Thematik nur Hochleistungssportler! Wenn Sie zu dieser Personengruppe gehören, sollten Sie diese Risikoübersicht besonders gewissenhaft durcharbeiten und sich regelmäßig auf Anzeichen für Arteriosklerose untersuchen lassen.
Extremsport schadet - auch Herz und Gefäßen!
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Die Bedeutung der familiären Häufung von früh auftretenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der klinischen Praxis ist bis heute noch nicht ausreichend geklärt. Vermutlich handelt es sich um verschiedene Kombinationen von genetischen Einflüssen und gemeinsamen Lebensumständen. Im Klartext: Sind Großeltern, Eltern und Kinder gleichermaßen überdurchschnittlich häufig von Herzinfarkten oder Schlaganfällen schon im frühen Lebensalter betroffen, so kann das genetische Ursachen haben, aber genauso gut an familiär geprägtem Bewegungsmangel und gemeinsamer falscher Ernährung liegen. Auch diese Lebensstilfaktoren werden oft von Generation zu Generation weitergegeben.
Klar ist: Eine familiäre Häufung sollte als Hinweis für ein individuell erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit in die Betrachtung eingeschlossen werden. Gerade in diesen Fällen sollte der Lebensstil ganz besonders kritisch untersucht werden.
"In unserer Familie haben sie alle was am Herzen!" - Ausrede oder Angst?
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Mikronährstoffe sind Vitamine und Spurenelemente, die für unseren Stoffwechsel wichtig sind. Fehlen sie, entstehen entsprechende Krankheitsbilder. Bei der Arteriosklerose spielt auch dies eine wichtige Rolle.
Leider werden die Mikronährstoffe in den letzten Jahrzehnten oft im Rahmen der sogenannten Orthomolekularen Medizin oder beim Thema Nahrungsergänzungsmittel mit dem einzigen Ziel missbraucht, hohen wirtschaftlichen Gewinn zu erzielen. Ein häufiges Argument ist, dass unsere Nahrungsmittel mittlerweile nicht mehr ausreichend Vitamine und Spurenelemente liefern und diese deshalb künstlich zugeführt werden müssen.
Wissenschaftlich orientierte Fachgesellschaften bekräftigen aber immer wieder ihre Aussage, dass bei ausgewogener Ernährung, wie sie in unserer Gesellschaft leicht möglich ist, für gesunde Menschen kein Bedarf besteht, künstlich Mikronährstoffe als Nahrungsergänzungsmittel zur Prävention zuzuführen.
Deshalb macht es Sinn, bei begründetem Verdacht auf Defizite im Mikronährstoffhaushalt diese durch Laboruntersuchungen nachzuweisen und nur dann gezielt fehlende Mikronährstoffe zu ersetzen.
Da die Bestimmung der entsprechenden Laborparameter hohe Kosten verursacht, ist sie nur in begründeten Fällen, nicht aber zur regelmäßigen Routine-Früherkennung, empfehlenswert.
Vitaminmangel? - Bei richtiger Ernährung für Sie kein Problem!
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Es wurde beobachtet, dass Frauen unter 65 Jahren ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben, als Männer. Dieses Risiko steigt aber statistisch nach den Wechseljahren. Dann also, wenn die Östrogenproduktion im Körper verringert ist.
Aus diesem Grund nimmt man an, dass Östrogene einen gewissen Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bieten. Chronischer Östrogenmangel begünstigt dagegen scheinbar die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen, wie Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall.
Auch Männer können von einem relativen Mangel der Östrogene betroffen sein!
Ob eine Hormonersatzbehandlung sinnvoll ist, wenn Sie von Östrogenmangel betroffen sind, besprechen Sie am besten mit ihrem behandelnden Arzt. Oftmals stehen auch alternativmedizinische Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Östrogenmangel rechtzeitig erkennen und behandeln
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Manche Theorien zur Entstehung der Arteriosklerose gehen von einem entzündlichen Prozess als Ursache aus. Dementsprechend finden sich bei ausgeprägter Arteriosklerose gefäßspezifische Entzündungs-Parameter im Laborblut, die als Hinweis auf diese Erkrankung angesehen werden können.
Damit steigt in diesem Fall das Risiko für frühzeitige Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall.
Entzündliche Gefäßprozesse spüren Sie nicht - das Labor hilft bei der Früherkennung
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Schädigungen an der Arterien-Innenwand können zur Bildung von Blutgerinnseln führen, die den freien Arterienquerschnitt verringern oder komplett verschließen (Herzinfarkt, Schlaganfall).
Die Neigung zu solchen Thromben bzw. deren Existenz kann labortechnisch untersucht werden und damit einen wichtigen Beitrag zur frühen Erkennung der Arteriosklerose (hier in der Form der Atherothrombose) liefern.
Seit einiger Zeit kennt man auch den Parameter Homozystein, dessen Normwertabweichung hochgradig mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden wird. Davon sind nicht wenige Menschen wegen einer genetischen Veranlagung betroffen.
Blutgerinnsel sind eine Gefahr - Labortests helfen bei der Problemerkennung
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Blutfette spielen nach den meisten Theorien zur Entstehung der Atherosklerose eine sehr große Rolle.
Cholesterin gilt oft als tödliches Gift, das es zu eliminieren gilt. Tatsächlich ist Cholesterin ein überlebensnotwendiger natürlicher Baustein unseres Körpers. Der Großteil des Cholesterins im Körper wird nicht durch die Nahrung zugeführt, sondern vom Körper selbst produziert. Wird durch Nahrung weniger zugeführt, produziert der Körper dafür umso mehr. Aus diesem Grund helfen diätische Maßnahmen (z.B. cholesterinarme Margarine) erfahrungsgemäß kaum zur wirksamen Senkung des Cholesterinspiegels. Trotzdem sollten Sie sich unbedingt an die Regeln der gesunden Ernährung halten!
In der Ernährungswissenschaft wird diskutiert, ob tatsächlich die über die Nahrung zugeführten Fette die direkten Auslöser der Atherosklerose sind. Man geht davon aus, dass eher die vermehrte Aufnahme kurzkettiger Kohlenhydrate (Einfachzucker) mit der Nahrung zur Bildung von Fettdepots im Körper führt und damit den Fettstoffwechsel beeinflusst.
Manche Theorien zur Entstehung von Arteriosklerose gehen davon aus, dass sich Cholesterin, in diesem Fall die Unterform LDL, bei zu hohem Blutspiegel in den Arterienwänden ablagert. Das sogenannte HDL, eine weitere Cholesterinform, unterstützt hingegen die Entfernung des LDL aus der Gefäßwand. Deshalb spielen beide Blutfettwerte eine große Rolle bei der Beurteilung des Risikos für Atherosklerose.
Eine Reihe von Laborparametern beschäftigt sich mit den einzelnen Unterarten der Fette, deren Bedeutung als Risikofaktor bekannt ist.
Wenn Sie Auffälligkeiten in den Laborwerten des Fettstoffwechsels haben, sollten Sie zunächst die Lebensstilfaktoren Bewegung und Ernährung beeinflussen, bevor Sie Medikamente (Blutfettsenkende Präparate) einnehmen, die häufig starke Nebenwirkungen haben.
Neben der ernährungsbedingten Erhöhung von Blutfettwerten können auch genetische Ursachen vorliegen. In diesen Fällen sind die Blutfettwerte häufig so stark erhöht, dass sich direkte Auswirkungen auf verschiedene Organe des Körpers zeigen.
Blutfettwerte regelmäßig kontrollieren - Risiken minimieren
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In unserem Stoffwechsel entstehen immer wieder freie Radikale, die durch entsprechende Gegenstoffe in den Zellen eliminiert werden. Liegt jedoch ein Übermaß an freien Radikalen vor, kann dieser Mechanismus des Gleichgewichts versagen und damit oxidativer Stress entstehen. Ein mögliche Folge kann die Arteriosklerose sein.
Hauptsächlich durch ausreichend Bewegung, die richtige Ernährung und Rauchverzicht tragen Sie selbst zur Vermeidung dieser Krankheitsentstehung bei und reduzieren Ihr Risiko erheblich.
Freie Radikale im Blut tun selten gut - Sie haben es über Ihren Lebensstil selbst in der Hand!
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Reaktive Stickstoffverbindungen spielen in unserem Stoffwechsel eine wichtige Rolle. Sind sie allerdings im Überschuss vorhanden, so wirken sie (wie die freien Radikale, siehe oxidativer Stress) schädlich auf die Zellen des Körpers und sind damit auch für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich.
Insbesondere die Alternativmedizin legt dies als eine mögliche Ursache bei einigen Zivilisationskrankheiten, wie auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zugrunde.
Nitrosativer Stress - an vielen Krankheiten beteiligt und kaum beachtet
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Beim Obstruktiven Schlafapnoe-Syndrom kommt es im Schlaf zu einer starken Entspannung der oberen Atemmuskulatur mit Verlegung der Atemwege. Die Folge sind starkes Schnarchen und häufige Atempausen mit Störung des Schlaf-Rhythmus.
Die Zusammenhänge mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind noch nicht vollständig geklärt, werden aber seit vielen Jahren intensiv erforscht. Vermutungen gehen davon aus, dass der durch die Atempausen ausgelöste körperliche Stress eine generelle Erhöhung des Blutdrucks auslösen kann und nächtlicher Sauerstoffmangel zu Entzündungsreaktionen der arteriellen Gefäßwand führt. Auffällig ist auch, dass Menschen mit diesem Syndrom vermehrt unter depressiven Verstimmungen, Übergewicht oder erektiler Dysfunktion leiden - ebenfalls Risikofaktoren im Sinne der Herz-Kreislauf-Thematik.
Atemaussetzer und starkes Schnarchen - Ihr Herz ist in Gefahr!
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Zahlreiche klinische Studien belegen einen Zusammenhang zwischen chronischer Niereninsuffizienz, Dialyse und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die krankheitsfördernden Abläufe sind dabei sehr komplex und vielschichtig.
In der medizinischen Praxis wird die Niereninsuffizienz bzw. Dialyse als Risikofaktor oft unterschätzt. Der Parameter, der die Nierenfunktion am besten beschreibt, ist die Glomeruläre Filtrationsrate. Über sie wird unter anderem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen abgeschätzt.
Ohne ausreichende Nierenfunktion kämpfen Sie um ihre Gesundheit - und vergessen dabei oft Herz und Gefäße!
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Albumine sind Einweißstoffe, die in geringen Mengen über den Urin ausgeschieden werden. Findet dagegen eine Ausscheidung größerer Mengen statt (Mikroalbuminurie), geht dies mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einher: Sowohl das Risiko für Nierenfunktionsstörungen, als auch für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigen.
Besonders bei Diabetikern und Bluthochdruckpatienten findet sich vermehrt Mikroalbuminurie und sollte bei den betroffenen Personengruppen zu verstärkten Bemühungen um vorbeugende Maßnahmen hinsichtlich Herz und Gefäße führen.
Vermehrt Eiweiß im Urin - schlechtere Prognose
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Die Wand der Arterien ist elastisch und speichert damit den durch das Herz aufgebauten Druck, um ihn gleichmäßig im Gefäßsystem weiterzugeben und auch während der Füllungsphase des Herzens noch einen ausreichend hohen Druck aufrechtzuerhalten ("Windkesselfunktion").
Die Elastizität wird dabei hauptsächlich durch elastische Fasern gewährleistet, die mit zunehmendem Alter immer mehr durch unelastische Bindegewebsfasern ersetzt werden. Die Arterien werden deshalb mit zunehmendem Alter immer starrer und steifer. Dieser natürliche Prozess beschreibt die biologische Alterung, kann im Rahmen der Arteriosklerose aber beschleunigt und verstärkt werden. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, durch Messung der Gefäßsteifigkeit das biologische Alter der Gefäße (und damit des Individuums) abzuleiten.
Die arterielle Gefäßsteifigkeit hat eine schwerwiegende Auswirkung auf das Herz. Bei elastischen Arterien trifft die im Körper reflektierte Pulswelle erst in der Füllungsphase des Herzens dort ein und erhöht damit den Restdruck in der Aorta, was die Durchblutung des Herzmuskels selbst unterstützt. Bei steifen Arterien hingegen ist die Pulswellengeschwindigkeit erhöht, die reflektierte Pulswelle erreicht das Herz schon in der Auswurfphase. Das Herz pumpt deshalb gegen einen erhöhten Widerstand, was zu mehr Herzarbeit führt. Hält dieser Zustand lange an, kann sich eine Herzschwäche entwickeln. Im Rahmen der Zunahme an Muskelmasse des Herzens kann es auch zu Reizleitungsstörungen kommen, die sich beispielsweise als Vorhofflimmern äußern.
Durch regelmäßige Bewegung und Sport, sowie angepasste Ernährung, wird die vorzeitige und verstärkte Gefäßsteifigkeit und damit negative Auswirkungen auf Herz und Gefäße leicht und nachhaltig verhindert. Die Pulswellengeschwindigkeit lässt sich (neben weiteren charakteristischen Parametern) heute sehr einfach über Blutdruckmanschetten messen und dient als wichtiger Überwachungsparameter bei der Beurteilung ausreichender sportlicher Aktivität.
Arterien versteifen im Alter - manchmal schon viel früher! "Zeig mir Deine Arterien und ich sage Dir, wie alt Du wirklich bist!"
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Die Mediasklerose ist eine Sonderform der Arteriosklerose. Dabei kommt es zur spangenförmigen Einlagerung von Kalk in die Arterienwände. Betroffen sind oft Diabetiker und Dialyse-Patienten.
Obwohl die Mediasklerose nicht direkt zur allgemeinen Versteifung der Arterienwände und auch nicht zur Behinderung des Blutflusses führt, hat sie einen eigenen Krankheitswert und wird mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang gebracht.
Mediasklerose – eine Diagnose mit Krankheitswert!
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Vorhofflimmern spielt eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zum Einen als Indikator für bestehende Erkrankungen, zum Anderen als Risikofaktor für den Schlaganfall.
Beim Gesunden läuft die Erregungsleitung am Herzen von den Vorhöfen über die Kammern und führt so zu regelmäßiger Kontraktion beider Systeme. Beim Vorhofflimmern ist diese Reizleitung gestört, die Vorhöfe werden chaotisch oder nicht mehr ausreichend stimuliert und führen deshalb keinen geregelten Bluttransport mehr durch. Trotz häufig fehlender Symptome dieser Problematik besteht die Gefahr, dass Blut in den Vorhöfen gerinnt und als Blutgerinnsel aus dem Herzen gespült wird. Diese bleiben dann meist in hirnversorgenden Arterien hängen und führen dort zur Mangelversorgung mit sauerstoffreichem Blut - das klassische Bild des Schlaganfalls.
Eine regelmäßige Untersuchung auf Herzrhythmusstörungen ist deshalb ab einem Alter von etwa 60 Jahren zu empfehlen.
Die Ursachen für Vorhofflimmern sind vielfältig, man kann jedoch davon ausgehen, dass häufig bereits eine Schädigung im Herz-Kreislauf-System die Ursache ist (z.B. eine Vergrößerung des linken Herzens, Koronare Herzkrankheit, etc.).
Vorhofflimmern - Leicht erkennbar durch geeignete Diagnostik
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Bei einer Reihe von Erkrankungen oder Symptomen weiß man, dass sie aus unterschiedlichen Gründen mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen. Manchmal sind es der Krankheitsprozess selbst, die Begleitumstände oder auch die Therapie-Maßnahmen, die zu einer Schädigung des arteriellen Gefäßsystems führen. Die aufgeführten Fragen spiegeln das derzeitige Wissen um diese Zusammenhänge wieder.
Verschiedene Krankheitsgeschehen stehen mit Herz und Gefäßen in engem Zusammenhang
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Die dünne Innenhaut der Arterien (Endothel) hat die Aufgabe, als Grenzschicht die Arterienwand vom strömenden Blut zu trennen. Gleichzeitig werden über biochemische Prozesse in dieser Zellschicht Funktionen der Arterien, wie die Weit- und Engstellung, gesteuert. Bereits im Frühstadium der Arteriosklerose sind diese Prozesse gestört, was sich durch spezielle Untersuchungsmethoden nachweisen lässt.
Die Endotheliale Dysfunktion ist damit ein sehr frühes Indiz für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und wird als Frühphase der Arteriosklerose betrachtet.
Endotheliale Dysfunktion: Die Vorstufe der Arteriosklerose und damit ein wichtiges Symptom der Herz-Kreislauf-Erkrankungen
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Die Erektion des Penis beruht auf einer Erhöhung der Blutmenge in den Schwellkörpern. Hierzu ist die Funktion der kleinen Arterien im Stromgebiet ausschlaggebend. Gerade dort zeigen sich aber arterielle Gefäßschäden in ihrem Entstehungsprozess zeitlich sehr früh (Endotheliale Dysfunktion). Die Arterien des Herzens sind denen des männlichen Gliedes sehr ähnlich und sind meistens zeitlich im Anschluss betroffen. Deshalb gilt eine solche Errektionsstörung als Vorbote oder Indikator für spätere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Wenn Sie unter einer Errektionsstörung leiden, deren Ursache noch nicht abgeklärt ist, sollten Sie sich dringend und ohne Scheu an einen Urologen wenden.
Frühwarnsystem Penis
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Bei der peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) ist der Blutfluss in den Extremitäten durch Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden und die Bildung von Blutgerinnseln in den Arterien behindert (Atherosklerose, Atherothrombose).
Die Durchblutungsstörungen können an Beinen oder Armen auftreten, in rund 80% der Fälle sind jedoch eher die Bein- bzw. die Beckenarterien betroffen.
Die Folge einer Durchblutungsstörung bemerken Sie erst sehr spät, wenn weit mehr als die Hälfte des Gefäßdurchmessers verschlossen ist. In diesem Stadium haben Sie schon einen langen Krankheitsweg hinter sich, ohne ihn vielleicht jemals bemerkt zu haben.
Spürbare spätere Symptome sind stechende Schmerzen bei längeren Gehstrecken, die zum Stehenbleiben zwingen (Schaufensterkrankheit), aber beispielsweise auch Wundheilungsstörungen. Im schlimmsten Fall droht eine Amputation der betroffenen Gliedmaße.
Im Grunde ist die periphere Arterielle Verschlusskrankheit bereits eine ausgeprägte Herz-Kreislauf-Erkrankung, die Sie im Rahmen einer Risikoabschätzung rechtzeitig verhindern sollten. Da die pAVK aber häufig mit einer Arteriosklerose im gesamten Gefäßsystem des Körpers einhergeht, von der auch hirn- und herzversorgende Arterien betroffen sind, hat sie auch den Charakter einer Indikatorerkrankung für spätere Akutereignisse, wie Schlaganfall oder Herzinfarkt. Bei bestehender hochgradiger pAVK ist das Risiko frühzeitig zu versterben deshalb ähnlich hoch, wie bei manchen Krebserkrankungen. Trotzdem wird der pAVK im medizinischen Alltag zu wenig Beachtung geschenkt.
Dabei ist die (Früh-)Erkennung gerade dieser Erkrankung denkbar einfach. Bereits eine einfache Blutdruckmessung an Oberarm und Fußknöchel kann die Diagnose recht sicher treffen (Knöchel-Arm-Index).
Vielfach verharmlost und unterschätzt - die Schaufensterkrankheit
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Die zerebrale Arterielle Verschlusskrankheit ist vergleichbar mit der pAVK. Betroffen sind hierbei jedoch nicht die Extremitäten, sondern die hirnversorgenden Arterien, die durch Ablagerungen und Blutgerinnsel in ihrem freien Durchmesser eingeschränkt sind und so nicht mehr ausreichend Blut transportieren können. Der Zustand des verminderten Blutflusses ist auch hier meist lange Zeit symptomlos und wird wie bei der pAVK nur durch regelmäßige Früherkennungs-Untersuchungen sichtbar. Kommen zu den meist fettreichen Ablagerungen in den Arterien noch Blutgerinnsel hinzu, kann dies zu akuten Beeinträchtigungen der Hirnfunktion führen, die vorübergehend oder dauerhaft sein können (Schlaganfall).
Die zerebrale Arterielle Verschlusskrankheit ist bereits eine ernste Herz-Kreislauf-Erkrankung, die durch rechtzeitiges Risikomanagement verhindert werden sollte.
Wurde diese Erkrankung nachgewiesen, dann ist sie selbst ein starker Risikofaktor für nachfolgende tödliche oder lebensbedrohliche Akutereignisse. Besonders wenn bereits ein Schlaganfall stattgefunden hat, ist das Risiko für weitere extrem groß.
Arteriosklerose der Halsschlagadern - Gefahr fürs Hirn!
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Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist neben pAVK und zAVK die dritte Form der arteriellen Verschlusskrankheit. Hierbei sind die herzversorgenden Arterien betroffen.
Durch Ablagerungen in den Arterienwänden der Herzkranzgefäße wird die Blutversorgung des Herzmuskels gestört. Zunächst ohne Symptome, in leichten Formen mit Angina Pectoris bis hin zum Herzinfarkt in schweren Formen (Verschluss der Herzkranzgefäße durch Ablagerungen und Blutgerinnsel).
Beim Mann ist eine erektile Dysfunktion manchmal ein Vorbote für eine sich einige Jahre später entwickelnde KHK.
Die KHK erhöht das Risiko für tödliche Herz-Kreislauf-Ereignisse, besonders wenn schon ein Herzinfarkt stattgefunden hat.
Risikominimierung und therapeutisches Vorgehen zur Bekämpfung der vorhandenen Arteriosklerose sind oberste Ziele.
Arteriosklerose am Herzen - Steuern Sie gegen!
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Durch zahlreiche große klinische Studien entstanden Testwerkzeuge, mit denen sich das individuelle Risiko abschätzen lässt, innerhalb der nächsten 5-10 Jahre an einem Herz-Kreislauf-Ereignis zu versterben oder daran zu erkranken.
Meist werden dabei die klassischen Risikofaktoren und medizinische Messgrößen wie Cholesterin-Wert oder Blutdruck abgefragt und Punkte vergeben. In Risikodiagrammen können diese Punktewerte in ein Herz-Kreislauf-Risiko übersetzt werden.
Nachteil ist oftmals, dass diese Systeme nicht für jede Region der Welt und nicht für jede Personengruppe gelten und viele wichtige Risikofaktoren unberücksichtigt lassen.
Vorteil dieser Systeme ist hingegen, dass Sie auf statistischen Studienergebnissen beruhen und so eine zahlenmäßige Abschätzung des individuellen Risikos erlauben.
Als Teil dieser umfassenden Risikobetrachtung stellen diese "Scores" in jedem Fall einen weiteren Baustein der Beurteilung dar, wenn auch die darin enthaltenen Risikofaktoren bereits an anderer Stelle dieser Risikoübersicht bereits genannt wurden.
Im ärztlichen Umfeld dienen diese Werkzeuge oft zur Wahl der Therapiemaßnahmen, die aufgrund der Kosten-Nutzen-Abschätzung gerechtfertigt werden müssen.
Offizielle Risikobewertungs-Systeme helfen Ihnen bei der Abschätzung
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Christian Rosenzweig 2012-2013 - Version 1.190 (23.01.2013)
Der Autor Christian Rosenzweig ist examinierter Krankenpfleger und Dipl.-Ing. (FH) Biomedizinische Technik.
Diese Übersicht wurde mit größter Sorgfalt erstellt und beinhaltet sowohl schulmedizinische, als auch alternativmedizinische Aspekte mit jeweils aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand.
Eine Einflussnahme aus Wirtschaft und Industrie mit kommerzieller Absicht fand bei der Erstellung nicht statt.
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Die aufgeführten Verweise wurden so gewählt, dass sie möglichst neutral und seriös informieren. Sie dienen auch als Quellenangabe für Teile der aufgeführten Information.
Aus haftungsrechtlichen Gründen sei darauf hingewiesen, dass diese Risikoübersicht nicht die Beratung, Diagnostik oder Therapie durch einen Arzt ersetzt.
Vollständiger individueller Risikobericht zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen von Christian Rosenzweig steht unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.